Smart-Retrofitting-Konzept zur strukturierten Einführung von Predictive Maintenance mit IoT

Quelle: KI generiertes Bild

Blog-Serie Teil 5: Retrofit in der Instandhaltung – Predictive Maintenance mit IoT: Das Internet der Instandhaltung

Bewegliche Komponenten unterliegen dem Verschleiß. Deshalb müssen oder können häufig die Antriebe ausgetauscht werden, während andere Bauteile noch nicht am Ende ihrer Lebensdauer angekommen sind. Bei dieser Gelegenheit kann es empfehlenswert sein, auch über eine Leistungssteigerung nachzudenken und/oder mit der Antriebs- auch die Steuerungstechnik auf den neuesten Stand zu bringen. Welche Vorteile das ganz konkret haben kann – das demonstrieren zwei Beispiele aus unserem aktuellen „Call for Projects: Retrofit in der Instandhaltung“.

IoT-Hub mit Bildschirm im Hintergrund, Mobile Sensorbox im Vordergrund; Quelle: Fraunhofer AT

Ziel: Die Vorteile von Predictive Maintenance vollumfänglich nutzen

Wenn Predictive Maintenance eine universell einsetzbare Web-Plattform als Basis nutzt, erschließen sich zusätzliche Vorteile. Eine solche Plattform haben z.B. die Fraunhofer Austria Research GmbH und das Fraunhofer IOSB-INA entwickelt – und beim „Call for projects“ der Messe maintenance eingereicht.
Ziel der Fraunhofer-Forscher war es, eine IoT-Plattform und spezialisierte Hardware für Predictive Maintenance-Anwendungen in industriellen Anlagen zur Verfügung zu stellen. Weil das selbst ohne Zugriff auf Maschinensteuerungsdaten funktioniert, lässt es sich bei älteren oder sehr komplexen Anlagen einsetzen.
Das, so die Grundidee, ist eine gute Basis für nachhaltige, kosteneffiziente Instandhaltungsstrategien. Betriebsdaten zu Paramatern wie Vibration, Schall, Temperatur und Luftfeuchtigkeit lassen sich strukturiert erfassen und auswerten – und der Anwender kann eine datengestützte Zustandsüberwachung realisieren.

Die IoT-Plattform wird über Bluetooth Low Energy (BLE) automatisch mit akkubetriebenen Sensorboxen verbunden. Diese Boxen befinden sich an den zu überwachenden Anlagen und übertragen die erfassten Daten ebenfalls per BLE an den IoT-Hub. Auch hier kommt KI – genauer gesagt Machine Learning – zum Einsatz, um Anomalien zu erkennen und zu trainieren.

Visualisierung der Daten am IoT-Hub; Quelle: Frauenhofer AT

Den Kompressor digitalisieren: Retrofit mit IoT-Integration

Der traditionsreiche Kompressorenhersteller Almig bietet für vorhandene Anlagen die Integration eines „Modbus Cloud Connect“-Moduls an, das eine IoT-Anbindung über LPWA-Technologien ermöglicht. Über dieses Modul kann sich der Anwender (bzw., per Fernwartung, auch Almig) klassische Aufgaben des Service und der vorbeugenden Instandhaltung vereinfachen bzw. diese effizienter und umfassender gestalten. Konkret heißt das: Der Druckluft-Nutzer kann den vorhandenen Kompressoren ohne große Hardware-Änderungen digitalisieren. Zum Beispiel kann er Echtzeit-Daten zu Betriebszustand, Energieverbrauch und Wartungsbedarf erfassen, um die Betriebseffizienz zu steigern und Ausfallzeiten zu minimieren.

Die (funk- und IT-)technische Voraussetzung dafür schafft die Vodafone-Tochtergesellschaft grandcentrix. Sie stellt das „Modbus Cloud Connect“ bereit, das einfach auf einer Hutschiene im Schaltschrank montiert wird, und sorgt für die Anbindung der Kompressoren an die Cloud über LPWA-Technologien wie Narrowband-IoT und LTE-M. Das Ergebnis: Die Kompressoren senden kontinuierlich Daten an die Cloud, die über ein Dashboard für Kunden und Servicepersonal zugänglich sind. Das ermöglicht eine umfassende Überwachung und Analyse der Maschinenleistung im Sinne der stetigen Optimierung und der vorbeugenden Instandhaltung. Weiterführende Informationen finden Sie auf der Website von ALMiG und grandcentrix.

ALMiG optimiert Produkt und Service mit IoT Anbindung der Maschinen

Quelle: ALMiG

Fazit: Ein Konzept mit Perspektiven

Noch nutzen nicht allzu viele Maschinenbauer solche herstellerneutralen Plattformen für IoT-gestützte Aufgaben in der Instandhaltung oder auch in anderen Aufgabenfeldern. Aber die Vorteile (und Skaleneffekte) sind groß. Deshalb haben solche Lösungen gute Chancen, sich stärker durchzusetzen. Auf der maintenance wird sich der Besucher einen Überblick über Plattformlösungen für die Instandhaltung verschaffen können. Den Auftakt macht die maintenance München am 29. und 30. Oktober 2025, gefolgt von der maintenance Dortmund am 25. und 26. Februar 2026. Die Registrierung für die maintenance München beginnt im Juni.

 

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