Augmented und Virtual Reality verbessern Effizienz von Instandhaltungsprozessen

Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) verändern auf der einen Seite die Ausbildung und Umsetzung von Wartungsarbeiten. Auf der anderen Seite haben viele Unternehmen – darunter etwa die Deutsche Bahn, die seit Monaten mit einer aufwendigen Kampagne Instandhalter sucht – große Schwierigkeiten, Stellen in der Instandhaltung zu besetzen und den Nachwuchs in erforderliche Anzahl für die Aufgaben zu begeistern.

Auf diesem Hintergrund können Technologien wie AR und VR den Unternehmen helfen, auch mit weniger geschultem Personal Instandhaltungsarbeiten durchzuführen. Zudem können mit AR und VR Fehler reduziert und die Effizienz der Arbeit verbessert werden. Denn oftmals erfordern Instandhaltungsprozesse viel Zeit und sind auch oft ineffizient. Die parallele Bedienung eines Computers oder Tablets sowie lange Wege durch Produktionshallen sind zeitaufwändig und erschweren den Betrieb. Datenbrillen, wie sie etwa das Schweizer Unternehmen Cablex in Assisted-Reality-Projekten in Zusammenarbeit mit Almer Technologies verwendet, sind für die Vereinfachung von Wartung und Instandhaltung prädestiniert. Almer hat dazu eine spezielle Brille für technische Anwendungen entwickelt: die Almer Arc.

Die Almer Arc kann bei Störungsbehebungen (Trouble Shootings), Qualitäts- und Sicherheitskontrollen auf Baustellen, Netzwerkwartungen oder bei Instruktionen eingesetzt werden. Bild: Almer Technologies

Leistung und Produktivität vor Ort erhöhen

Mit der sogenannten Almer Arc können Experten, die nicht vor Ort sind, den Technikern während den Installationsarbeiten Hinweise und Anweisungen geben. Mithilfe der Almer Arc sieht der Fachexperte auf dem Bildschirm exakt das Gleiche wie der Techniker am Installationsort. Einerseits wird die Leistung und Produktivität vor Ort erhöht, und andererseits können Tätigkeiten ausgeführt werden, die nicht zum Alltag des Cablex-Technik-Teams gehören. Natürlich muss das notwendige technische Know-how beim Technik-Team vorhanden sein. Assisted Reality unterstützt bei neuen Aufgaben, die für die Anwenderinnen und Anwender nicht alltäglich sind, dazu Sebastian Beetschen, CEO Almer Technologies AG: „Mit der Almer Arc können Kolleginnen und Kollegen remote über eine große Distanz hinweg angeleitet werden. So können Arbeiten ausgeführt werden, ohne dass jemand lange vorgängig darauf ausgebildet wird.“ Aktuell ist Cablex nach eigenen Angaben zusammen mit Almer Technologies dabei, weitere Anwendungsbereiche zu entwickeln, die für Cablex geeignet scheinen. Die Almer Arc kann dazu vielseitig eingesetzt werden. Sei es bei Störungsbehebungen (Trouble Shootings), Qualitäts- und Sicherheitskontrollen auf Baustellen, Netzwerkwartungen oder bei Instruktionen.

Wirksamkeit von Instandhaltungsmaßnahmen verstärken

Auch Microsofts HoloLens bietet Mitarbeitern der Instandhaltung Unterstützung, wenn sie ausführliche Informationen brauchen. Aufträge, Meldungen oder Stammdaten aus dem entsprechenden Instandhaltungsmodul direkt im Mitarbeitersichtfeld angezeigt. Dadurch ist es möglich, jederzeit beide Hände freizuhalten und erforderliche Daten vor Ort abzurufen. So können Instandhaltungsmitarbeiter ihre Aufgaben schneller und effizienter erledigen.

Die Datenbrille RealWear Navigator 520 für die Industrie ist modular aufgebaut, das heißt einzelne Komponenten wie Akku, Kamera oder Display können variabel ausgetauscht werden. Somit ist der Nutzer für unterschiedliche Aufgaben und Herausforderungen jeweils ideal ausgerüstet. Bild: Bitnamic

Datenbrillen fördern effiziente Problembehebung

Durch Augmented und Virtual Reality können also die Effizienz von Wartungs- und Instandhaltungsprozessen in der Industrie erheblich verbessert werden. Laut Bitnamic, ein auf digitale (AR-)Softwarelösungen für ortsunabhängigen Service und Mitarbeiterbefähigung spezialisiertes Unternehmen, sind androidbasierte Datenbrillen wie RealWear Navigator 520 oder Vuzix M400 zwischen Standardplattformen und AR anzusiedeln. Man könne hierbei von AR light sprechen, da keine direkte Realitätsüberlagerung erfolge. Die Datenbrillen selbst verfügen über einen im peripheren Sichtfeld situierten 2D-Assistenzbildschirm. Über diesen Bildschirm können – etwa mithilfe von Bitnamic Connect – Remote Maintenance – Informationen an den externen Experten gesendet werden.

Datenbrillen wie RealWear Navigator 520 oder Vuzix M400 sind zwischen Standardplattformen und AR anzusiedeln. Bitnamic spricht hierbei von AR light, da keine direkte Realitätsüberlagerung erfolgt. Die Datenbrillen selbst verfügen über einen im peripheren Sichtfeld situierten 2D-Assistenzbildschirm. Bild: Bitnamic

Parallel dazu lassen sich Videos, Anwendungsfenster oder Dokumente per Screen Sharing vom Experten empfangen. Das integrierte Mikrofon ermöglicht zusätzlich mündliche Kommunikation. So fördern Datenbrillen eine effiziente Problembehebung: Da sich die Kamera in unmittelbarer Nähe des Auges befindet, kann der Experte schneller nachvollziehen, welches Bauteil der Servicetechniker fokussiert und entsprechende Anweisungen geben. Ausgelöste Funktionen wie Annotationen oder Laserpointer, die die Bitnamic-Remote-Maintenance-Software kennzeichnen, werden direkt auf den Bildschirm der Datenbrille übertragen.

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